23. August 2010

Bad Nenndorf: Ein Bericht



Früh morgens ging es los. Mit Reisebussen und einer Gruppe voller Antifas fuhren wir nach Bad Nenndorf. Dort angekommen ging die Suche nach Lücken in den Polizeiketten auch schon los. Dabei kann es schonmal vorkommen, dass mensch durch fremde Gärten rennen, über Zäune springen oder vor der Polizei weglaufen muss. Erstmal ganz schön spannend.
Auf Dauer wurde diese Aktivität aber recht frustig. Die Polizei kesselte uns gerne mal ein, verweigerte uns bunten GRÜNE JUGEND AktivistInnen als „böse LinksextremistInnen“ den Zutritt zu gewissen Stadtbereichen oder erteilte Verwarnungen.
Ad absurdum führen konnte eine Gruppe von GJ´lern eine Polizeikette, die ihnen den Zutritt in die FuZo verwehrten, in dem sie sich ein Eis zu bestellen versuchten. Die Eisdiele lag wenige Meter hinter der Kette. Dennoch durfte keineR durch, um Eis zu bestellen. So hat die Eisdiele das Eis hinter die Polizeikette gebracht. Aber auch in der Sonne sitzend und Eis schleckend, wurde diese Gruppe weiterhin als Gefahr eingestuft.
Auf der DGB Kundgebung war die Lage gemischt. Zwischen gute Redebeiträge mischten sich Aussagen, die keine Nazis in „unserem ach so tollen Deutschland“ haben wollen. Auch die ganzen Deutschland-Vuvuzelas konnte einigen einen gewissen Unmut entlocken. Dennoch bleibt positiv zu vermerken, dass sich immer mehr Menschen an den offiziellen Gegendemos beteiligen.
Sehr positiv zu erwähnen bleibt ebenfalls die ankett-Aktion einer weniger an Betonpyramiden, die es schafften als Polizei verkleidet auf die Strecke der Nazis zu gelangen. Die Verkündung dessen lösste großes Gejubel unter den übrigen Antifas aus.
Zum Glück schafften es einige GJ´lerInnen mit einer Gruppe von 15 Personen auch auf die Strecke, wo sie ihren Protest in einer Sitzblockade ausdrücken konnten. Den Räumungsdrohungen der Polizei gaben sie dann jedoch bei – nur mit der Begründung, dass die Gruppe in 5min ohne Blockadewirkung von der Strecke getragen gewesen wäre und es sich dafür nicht lohne in die GeSa zu kommen. Dennoch konnte ihr Protest anschließend nah an der Strecke durch eine Polizeikette geschützt von den Nazis gehört werden.
Insgesamt bleibt es eine Schande, dass die Nazis es geschafft haben durch Bad Nenndorf zu marschieren, ihre menschenfeindlichen und rassistischen Gedanken zu äußern, ohne dabei von GegendemonstrantInnen aufgehalten werden zu können!!



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